Mittwoch, 28. Mai 2014

Ein Hauch von Afrika...

...ist das Thema bei meinem neuesten Schätzchen "Massai".

Natürlich müssen bei einer afrikanisch angehauchten Seife die verwendeten Zutaten passen:
Kokosöl, Reiskeimöl und unraffinierte Sheabutter bilden das Grundrezept, gefärbt wurde mit natürlichen Oxiden und Erden.

Den Duft aus ätherischen Ölen dominiert Palmarosa, ein Süßgras - eng verwand mit dem bekannteren Zitronengras - mit dem Duft von frischem Heu mit einer zarten rosigen Note.

Massai

Samstag, 24. Mai 2014

Seife im Jahreszyklus : Mai

Mir ist gestern siedendheiß (...man beachte das gigantische Wortspiel ;-)...) eingefallen, dass ich noch gar keine spezielle "Mai-Seife" gesiedet habe - so geht das ja nicht.

Der Mai ist für mich der Monat des Flieders - auch wenn er dieses Frühjahr (zumindest bei uns) Anfang Mai schon fast wieder verblüht war.
In unserem Garten stehen mehrere Fliederbäume und -sträucher in allen möglichen Farben, von Hellblau über Rosa bis Rotviolett ist alles dabei.

Und weil´s so schön passt, habe ich zum Flieder noch ein wenig Maiglöckchenduft kombiniert, zusammen ergibt das einen tollen runden Blütenduft.
.
Schimmerndes Blau für den Flieder und perliges Grün für die Maiglöckchen, ein kleiner Swirl - und fertig ist eine hübsche, phantastisch duftende Mai-Seife.

Beim Fototermin hat sie sich allerdings wie eine Diva aufgeführt - zu hell, zu dunkel, unscharf...ich hab zig Fotos gemacht, und die besten jetzt rausgesucht, besser werden die heute nicht mehr :-(






Mittwoch, 21. Mai 2014

Auf der Suche nach neuen Mustern

In den letzten Tagen habe ich mich ein wenig mit der Suche nach "neuer Optik" beschäftigt.
Man hat ja so seine Lieblings-Techniken beim Seife sieden (man könnte auch "Handschrift" sagen), aber manchmal finde ich es ganz interessant, neue Muster zu versuchen.

Gleich vorab:
Ein neues Lieblingsmuster ist bei beiden Versuchen nicht entstanden - aber ich finde beide Seifen durchaus vorzeigbar, und bei beiden überzeugt der Duft.

Der erste Versuch heißt "Sommerlinde" und duftet sehr authentisch nach süßen Lindenblüten.
Bei der Farbauswahl hatte ich dieses Mal kein sooo glückliches Händchen - ich wollte nicht schon wieder was mit Grün machen, und habe mich deshalb für einen Ockerton kombiniert mit Hellbraun entschieden (beide Farbtöne kommen in den Blüten vor).

Als Muster hatte ich mir eine Art "seitliche Bordüre" vorgestellt (in der Blockform als Secret-Swirl).
Dabei habe ich mit dem Bügel etwas zu großflächig gearbeitet, und insgesamt ist mir das Muster nicht abgerundet genug.

Sommerlinde

Wie gesagt, der Duft überzeugt und der Zusatz von Reiskeimöl und Sheabutter sorgt für Pflege und cremigen Schaum.


Der zweite Versuch ist eine besonders cremige Rezeptur mit viel nativem Olivenöl, Avocadoöl und Kakaobutter.
Der Duft setzt sich aus den ätherischen Ölen Melisse, Lavendel und ein bisschen Rose zusammen - schön frisch, aber trotzdem weich und beruhigend.

Beim Muster habe ich mich an einem "Spoon-over"-Swirl versucht, wie man ihn häufig in amerikanischen Seifen-Blogs sieht.
Das Ergebnis finde ich ganz o.k., ist mir aber etwas zu durcheinander :

Silky Olive




Bei den nächsten Seifchen werde ich erst mal wieder auf Muster zurückgreifen, bei denen ich weiß was mich erwartet - bis mich die Experimentier-Lust mal wieder packt :-))





Dienstag, 13. Mai 2014

Blockform Eigenbau

Schon lange bin ich auf der Suche nach der optimalen Blockform für größere Mengen.

Im Kleinmengen-Bereich finde ich den Pfundskerl von Lumbinigarden unschlagbar, aber damit kann ich höchstens 6 Seifen auf einmal herstellen - toll zum Testen von Mustern und Farben.
In Hinsicht auf den zukünftigen Verkauf ist die Menge allerdings ein bisschen klein geraten.

Also habe ich mein Glück zuerst mit dem großen Bruder vom Pfundskerl, dem Tausendsassa versucht - funktioniert genau so gut wie der Kleine, aber ich persönlich finde das Format der fertigen Seifen eher unpraktisch.
Zu breit (7 cm) und nicht hoch genug (7,5 cm), damit kann ich mich nicht so richtig anfreunden.

Danach habe ich eine Silikonform von SanSavon getestet,
optimale Seifenmaße ( 6 cm breit, 8 cm hoch) - aber die Seitenwände biegen sich beim Befüllen nach außen, und es entstehen keine rechtwinkligen Seifen.
Auch eine selbstgezimmerte Holzform zum Stabilisieren bringt kein befriedigendes Ergebnis.

Natürlich hätte ich jetzt eine Blockform anfertigen lassen können (da gibt´s ja ein paar Anbieter), aber dafür war ich dann zu geizig  :-)

Irgendwann bin ich dann beim Rumstöbern im Netz auf eine Anleitung zum Selberbauen gestoßen - gar nicht soooo kompliziert, wenn man handwerklich begabt ist (*räusper* was auf mich weniger zutrifft).

Also mit dem Besten aller Ehemänner (...er ist der handwerklich Begabte von uns...) Materialien besorgt, und ihn dann mal machen lassen...

Herausgekommen ist das :

40 cm lang, innen 6 cm breit und bis zu 10 cm hoch

Die ist schon toll geworden, und ich hab gleich zwei Stück davon !
(Materialkosten für zwei Formen 30 €, 
davon waren die Flügelmuttern der dickste Batzen )

Den ersten Test habe ich mit einem sehr schnell andickenden Rezept gemacht - falls irgendwo was auslaufen sollte.
Wie sich zeigen sollte war das eine gute Idee :

Kleine Kinderkrankheiten...

Das war aber schon das einzige Problem, sonst war alles perfekt.

Ausformen leicht gemacht

Ich bin echt begeistert, jetzt macht Seifeln noch mehr Spaß - danke mein Schatz :-*


Natürlich musste ich danach gleich noch eine Seife ansetzen.

Vor Kurzem habe ich ein Foto von einem alten Blumentopf gesehen:
Verwittert weiß mit hellblauem, breitem Rand und einer violetten, unregelmäßigen Linie dazwischen, verwaschener Aufschrift, ein paar Blüten und Schmetterlingen.

Dieses Bild hatte rustikalen Charme und war in meiner Vorstellung ein tolles Seifenmotiv.

Obwohl die Umsetzung eigentlich gut gelungen ist, bin ich doch irgendwie nicht ganz glücklich mit dem Ergebnis.
Zusammen mit dem fruchtig-süßlichen Duft den ich gewählt habe, ist mir die Seife zu "mädchenhaft" - dem Mädchenalter bin ich ja schon etwas länger entwachsen ;-)

Allerdings gibt es in meinem Bekanntenkreis eine Menge Töchter unter 25 Jahren, um Abnehmer brauche ich mir da wahrscheinlich keine Sorgen zu machen...


Butterfly

Von oben, vor dem Ausformen


Butterfly




Donnerstag, 8. Mai 2014

Victorian Rose und Sencha...

...so heißen meine beiden neuesten Werke.

"Victorian Rose" hat den üppigen, fruchtigen Duft historischer Rosen und ist ausschließlich mit natürlichen Eisenoxiden gefärbt.
Hier hat tatsächlich mal alles genau so funktioniert wie geplant - ist ja nicht immer so  :-)

Auch die inneren Werte können sich sehen lassen:
Natives Olivenöl, Avocadoöl und Mangobutter ergeben eine super pflegende Kombination mit wunderbar cremigem Schaum.

Victorian Rose



Das nächste Schätzchen fällt mal wieder unter die Kategorie "Irgendwas ist ja immer".

Ich habe einen für mich neuen Duft ausprobiert, ein neues Pigment eingesetzt, und ein Muster versucht, das ich auch noch nie gemacht habe - da waren Überraschungen quasi vorprogrammiert.

Ich mag Tee-Düfte, und der Plan war eine Seife mit gelb-grünem Muster 
und dem Duft von grünem Tee.
Also habe ich ein bisschen recherchiert - aha, Parfümöl grüner Tee dickt schnell an, deshalb sollte es eine Schichtseife werden, der untere Teil beduftet und der obere Teil ohne Duft, da das geplante Muster relativ flüssigen Seifenleim erfordert.
Zusätzlich sollte der beduftete Teil in einem grünlichen Gelbton eingefärbt werden, der Swirl aus dem gleichen Gelb mit einem dunkleren Grün und Weiß entstehen.

Soweit die Theorie...

Der praktische Teil startete erstmal damit, dass der Duft überhaupt keine Anstalten machte schnell anzudicken.
Ich habe gerührt und gerührt - wunderbar fließfähiger Seifenleim, für Schichtseife allerdings eher blöd.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte die Schicht dann soweit angezogen, dass ich gaaaanz vorsichtig die restlichen Farben auffüllen konnte.
Der geplante Swirl klappte erstaunlicherweise auf Anhieb und sah toll aus -


- also die Form abgedeckt und an ein warmes Plätzchen gestellt.

Als ich eine halbe Stunde später mal kontrolliert habe was die Seife so treibt, hat mich fast der Schlag getroffen:
Aus dem schönen Gelb war ein leuchtendes Orange geworden !


Ich hab ja nix gegen Orange, und auch die Kombi mit dem kräftigen Grün hat was...aber doch nicht für eine Seife, die zart nach frischem grünen Tee duftet !

Schnell noch mal beim Rohstoffhändler nachgeschaut - das Pigment ist laugenstabil, also dürfte es sich auch nicht verändern.
So sieht es übrigens im Tütchen aus:

Dann fiel mir ein, dass ich so eine Verfärbung schon mal bei einem anderen Grünpigment hatte, und die sich nach ein paar Stunden zurückgebildet hatte - also abgewartet (eine andere Option hatte ich ja sowieso nicht) und immer mal wieder in die Form geschaut.
Den ganzen Abend lang tat sich nichts, 
aber am nächstem Morgen war dann tatsächlich alles wieder schick - puuuhh, da war ich aber froh...

Fertig geschnitten sieht "Sencha" jetzt super aus und duftet göttlich :

Sencha









Freitag, 2. Mai 2014

Seife mit Hindernissen

Mein letztes Projekt hat mich fast an meinen Fähigkeiten zum Seife sieden zweifeln lassen.

Geplant war eine Seife, die nach tropischen Früchten duftet,
mit Gelb-Orange-Rot-Tönen als Drop-Swirl.
Ich habe zu einem schon häufiger genutztem Rezept aus Kokosöl, Sonnenblumenöl HO, Distelöl HO und Sesamöl gegriffen und habe dabei nur auf  Rizinusöl verzichtet, da das bei mir schon öfter zu verstärktem Andicken geführt hat - für den Drop-Swirl brauchte ich aber zuverlässig flüssigen Seifenleim.

Auch die Duftmischung habe ich schon mehrfach ohne Probleme verwendet.

Der Ansatz war auch völlig problemlos, alles ließ sich wunderbar verarbeiten. Also habe ich die Form schön warm verpackt und über Nacht ruhen lassen.
Morgens dann ein erster Blick - merkwürdig aussehende Oberfläche, irgendwie wie krümelige Kreide.
Sehr seltsam, so sieht das sonst nicht aus....
Na gut, Seife wieder zugedeckt und weitere 12 Stunden in Ruhe gelassen.
Abends habe ich dann ausgeformt (trotz immer noch kreidiger Oberfläche) und versucht den Seifenblock zu schneiden.

Tja, was ich dann vorgefunden habe sah so aus:


Nicht nur die Oberfläche war seltsam, die krümelige Struktur zog sich durch den kompletten Seifenblock - da konnte eigentlich nur ein Wiegefehler meinerseits vorliegen.

Also habe ich den gleichen Ansatz nochmal gemacht, und dabei alles genau überprüft :
Mengen, Öle, Lauge, Pigmente, Duft, Verarbeitungstemperatur, ausreichendes Emulgieren - alles im grünen Bereich !

Also wieder über Nacht abgewartet, und morgens neugierig nachgeschaut - die Oberfläche sah normal aus und fühlte sich schön fest an...prima, also die Seife ausgeformt.
Dabei merkte ich, dass das Seifchen noch etwas weich war, sich aber ohne große Dellen aus der Form befreien ließ - normalerweise hätte ich noch ein paar Stunden abgewartet, aber diesmal war ich zu neugierig.

Alles sah gut aus - bis ich den ersten Schnitt gemacht hatte :


Das war jetzt nicht so dramatisch wie gestern - aber so sehen doch meine Seifen sonst nicht aus !!!

Völlig frustriert habe ich mich erst mal zwei Tage mit etwas anderem beschäftigt (Motorradfahren ist eine tolle Methode zur Frust-Bewältigung *grins*) - und dann mit neuer Energie an den dritten Versuch gewagt.

Dieses Mal habe ich die 2,5% Rizinusöl - die ich eigentlich weglassen wollte - doch dazu gegeben, aber alle anderen Rohstoffe gleich gelassen und auch nichts an der Vorgehensweise geändert...

...und ich kann´s doch noch !!!

Jetzt sieht die Seife endlich so aus, wie ich mir das gedacht hatte - schön glatt und fest, leuchtende Farben, und der Drop-Swirl gefällt mir richtig gut :-))

Tropic



Weiß der Geier was da bei den anderen Versuchen passiert ist - ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich an 2,5% Rizinusöl gelegen hat.
Blödes Wetter, Seifenkobold oder schlechtes Karma...wahrscheinlich werde ich das nicht rausfinden. Bleibt die Hoffnung, dass es eine einmalige Geschichte bleibt...